
Bei dem Archivumzug wurden ca. 244 Tonnen Dokumente umgelagert. Bis zum Neubau des ITS-Archivs werden sie in einem Zwischenlager archivgerecht aufbewahrt.
Der Umzug aller ITS-Dokumente von verschiedenen Standorten unter ein Dach war eine Mammutaufgabe: Innerhalb von knapp sechs Wochen transportierte eine Fachfirma 30 Millionen Originaldokumente und mehr als 50 Millionen Hinweiskarten in das neu eingerichtete Zwischenlager. Jahrzehntelang waren die Dokumente selbst das wichtigste Arbeitsmaterial des ITS. Sie gaben Auskunft über Schicksale und die Dimensionen der NS-Verbrechen. Doch inzwischen ist das Archiv fast vollständig digitalisiert, die Mitarbeiter*innen recherchieren am Computer. Aus dem Arbeitsmaterial ist Archivgut geworden, das gesamte Archiv hat Denkmalcharakter.
Um dieses Denkmal aus Papier zu erhalten, bietet das Zwischenlager nun moderne und klimatisierte Räume. Bei der Auswahl und Vorbereitung der Räume standen dem ITS Experten des Bundesarchivs zur Seite.
Zum ersten Mal sind jetzt alle ITS-Bestände unter einem Dach vereint und beeindrucken in ihrem unglaublichen Umfang. Das Weltdokumentenerbe wartet nun auf den Umzug zurück an den historischen Standort Jahnstraße, wo ein neues Archivgebäude errichtet werden wird. Die Mittel in Höhe von 5,082 Millionen Euro für den Neubau hat das deutsche Finanzministerium 2017 bewilligt.
Der Umzug und die fachgerechte Lagerung waren ein zentrales Thema – Maßnahmen zur Erhaltung spielten 2017 ebenfalls eine wichtige Rolle, denn die jahrzehntelange tagtägliche Arbeit mit den unersetzlichen Originalen hat den Bestand stellenweise stark strapaziert.